Folklorekleider sind eine perfekte Mischung aus Mode und Geschichte. Meist stammen die typischen Folklorekleider aus der Vergangenheit, also einer bestimmten Zeitepoche. Sie dienten früher dazu, die Leute der einzelnen abgegrenzten Regionen zu ihren Festen schön zu bekleiden.
Anhand der Kleidung konnte man erkennen, aus welchem Gebiet der Träger oder die Trägerin stammt. Meistens konnte man auch erkennen ob es sich um eine verheiratete oder eine unverheiratete oder um eine Witwe handelt. Das war nicht unpraktisch. Was aber die Folklorekleider auszeichnet ist ihr Reichtum an Mustern, Symbolik und an Farben. Sie zeigen die typische Ausdrucksweise wohl jener Zeit an jenen Orten. Das ist auch in geschichtlicher Hinsicht oft ganz interessant. Viele Muster und Ornamente haben sich bis in die heutige Mode behauptet.
Natürlich hat sich die Schnittgestaltung wesentlich verändert. Früher war so ein Folklorekleid meist auch eine Anschaffung fürs Leben und genauso wertvoll wie Gold, Silber oder Schmuck. Genauso aufwändig waren sie oft auch verarbeitet. Es ist sehr interessant die Folklorekleidung in verschiedenen Ländern, sogar verschiedener Kontinente zu untersuchen. Erstaunlich ist dabei, dass man große Ähnlichkeiten zwischen sehr weit entfernten Ländern finden kann. So gibt es zum Beispiel Ähnlichkeiten zwischen der Folklorekleidung der Ureinwohner Mittelamerikas, fälschlich auch Indianer genannt, und der Kleidung zum Beispiel der Berber in Nordafrika aber auch Elemente der Kleidung australischer Ureinwohner.
Manche Ornamente und Symbole haben sogar eine ganz bestimmte Bedeutung und Funktion. Besonders im orientalischen Raum kann man da sehr interessante Ornamente und Symbole finden, die Schutzwirkung haben und ganze Geschichten oder Mythen erzählen. Immer wieder greifen die Modedesigner die Folklorekleidung als Schatzkiste für Inspiration auf und entwerfen Kleider, die neue und alte Formensprache in sich vereinen. Das hat meist seinen ganz besonderen Anspruch und eine ganz besondere Ausstrahlung.